Am 21. Mai 2025 fand die 106. Generalversammlung von Wohnbaugenossenschaften Zürich statt. Der Regionalverband hatte seine Mitglieder schon zum zweiten Mal ins Auditorium des Landesmuseums Zürich eingeladen.
In seiner Eröffnungsrede schaute Verbandspräsident Andreas Wirz nicht nur auf das vergangene Jahr zurück, sondern warf auch einen kritischen Blick in die Zukunft und sprach dabei ein paar wichtige Themen an. Er hielt fest, dass die Schaffung guter Rahmenbedingungen – gesetzliche Vorgaben, Bedingungen der Wohnbauförderung und mehr – für den gemeinnützigen Wohnungsbau Hauptaufgabe des Verbands sei. Er stellte fest, dass sich die Situation der Wohnraumversorgung im Kanton Zürich weiter zugespitzt habe. Man könne in den urbanen Lagen wahrlich von einer echten Wohnkrise sprechen. Zwar seien die Preise für jene, die bereits eine Wohnung haben, vertretbar, nicht zuletzt wegen den gemeinnützigen Wohnbauträgern. Aber für jene auf der Suche sei es äusserst schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Die Mietpreise entfernten sich immer weiter von den Löhnen.
Es überrasche nicht – so Andreas Wirz weiter –, dass im Kanton Zürich zurzeit fünf Wohn-Initiativen hängig bzw. im Kantonsrat in Diskussion seien. Er hob speziell die mitinitiierte Vorkaufsrecht-Initiative hervor, die voraussichtlich zusammen mit einem Gegenvorschlag des Regierungsrats zur Abstimmung kommen wird. Der Verband nehme Stellung zu den Vorlagen und den wohnbaupolitischen Auftrag seiner Mitglieder ernst.
Dann ging er auf die Lage im Immobilienmarkt ein. Zum einen mehrten sich die Liegenschaften-Angebote zwar wieder. Der Regionalverband habe mehr als 200 Angebote – so viele wie noch nie – geprüft und die geeigneten zu vermitteln versucht. Zum anderen sei aber festzustellen, dass es manchmal – auch bei für den gemeinnützigen Wohnungsbau attraktiven Angeboten – an interessierten Bauträgern fehle. Nun versuche der Verband zu ergründen, wie das mangelnde Interesse zu erklären sei. Sind die Genossenschaften schon mit zu vielen Projekten ausgelastet? Stimmen die Konditionen nicht? Oder ist ein Teil dieser Organisationen nicht für «Wachstum» aufgestellt? Die Forderungen der Branche und deren Bereitschaft zu wachsen müssten sich die Waage halten. Er rief die Anwesenden auf, mutig voranzuschreiten und auch von den Mitteln des neuen Wohnraumfonds zu profitieren.
Das Thema «Leerkündigungen» begleitete Wohnbaugenossenschaften Zürich das ganze vergangene Jahr. Situationen wie jene in den Sugus-Häusern in Zürich seien zu vermeiden oder abzufedern, beispielsweise durch Ersatzangebote oder Etappierungen. Es sei inzwischen aber auch schon vorgekommen, dass kommerzielle Bauträger bei den Genossenschaften angeklopft hätten, um eine Lösung für ihre Leerkündigungen zu finden. Selbstverständlich versuche man auch da, zu helfen. Aber die Gemeinnützigen könnten nicht für alles eine Lösung finden.
Neben statutarischen Traktanden wie die Abnahmen von Jahresbericht, Jahresrechnung und Revisionsbericht standen auch die Neuwahlen von Vorstand und Präsidium an: Valérie Anouk Clapasson, Jérôme Gaberell, Bigi Obrist, Anita Schlegel, Lukas Schmid, Patrik Suter und Stella Vondra wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt wie auch Andreas Wirz als Präsident.

An der Generalversammlung war auch zu erfahren, womit sich der Regionalverband im kommenden Jahr beschäftigt. Finanziell steht der Verband gesund und stabil da, wächst personell und mit dem Angebot von Netz Genossenschaften auf gesundem Niveau. In den kurzen Ausführungen zur Arbeit der Kommissionen sowie zu den aktuellen Projekten der Geschäftsstelle wurde mehrmals der Wille spürbar, die Wahrnehmung der Branchenfortschritte – es war von Errungenschaften die Rede – für die breite Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Aus diesem Grund werden zurzeit das Kommunikationskonzept und die entsprechenden Kommunikationsmittel überarbeitet, auch, um die verschiedenen Dienstleistungen in den Agglomerationsgemeinden besser bekanntzumachen.