Rückblick auf die Besichtigung des neuzeitlichen Wohnens 2.0

Am 19. April – bei der Besichtigung des Ersatzneubaus «Zwischenbächen» der Baugenossenschaft für neuzeitliches Wohnen (BGNZWO) – herrschte Grossandrang. Rund 80 Interessierte von gemeinnützigen Bauträgern wollten die eben fertiggestellte erste Etappe in Zürich Altstetten in Augenschein nehmen.

2020 – nach rund sechs Jahren der Entwicklung und Planung – stimmte die Generalversammlung der BGNZWO dem Ersatzneubauprojekt «Zwischenbächen» zu. Vorausgegangen waren Studien, Abklärungen zu den Kosten einer Sanierungsalternative und verschiedene Treffen in Arbeitsgruppen, Diskussionsveranstaltungen und Informationsanlässe, an denen sich herauskristallisierte, dass die Generalversammlung nur einem Projekt zustimmen würde, das sich in Etappen realisieren liesse. Dies, um mehr Zeit und Flexibilität für eine sozial verträgliche Umsiedlung zu haben.

Für die erste Etappe mussten zunächst zehn zwei- und dreistöckige Mehrfamilienhäuser aus dem Jahr 1950 abgebrochen werden, bevor mit dem Bau begonnen werden konnte. An gleicher Stelle sind nun in zwei Baukörpern 93 Wohnungen mit 1,5 bis 5,5 Zimmer entstanden, dazu ein 133 Quadratmeter grosser Gemeinschaftsraum und mit der TreffBar, der Reparierund der MachBar (siehe Fotos) drei weitere Räume für gemeinsame Aktivitäten.

Die zwei bereits fertiggestellten, raffiniert verwinkelten Gebäude werden zusammen mit jenen der zweiten Etappe drei Höfe bilden und grosszügig begrünte Begegnungs- und Erholungsräume direkt vor der Haustür bieten. Die Gebäudegrundrisse sind so ausgelegt, dass alle Wohnungen Ausblick in zwei Windrichtungen bieten. Die Wohnungen selbst sind nicht nur hindernisfrei, sie bieten auch einige technische Innovationen, die via Haustechnik bzw. mittels App miteinander verbunden sind. Über diese App kommunizieren nicht nur Verwaltung und Bewohnende. Damit lassen sich auch die Waschmaschinen, die Gemeinschaftsräume und anderes reservieren. Ausserdem spiegelt die App den Bewohnenden ihren aktuellen Energieverbrauch.

Markus Steiner, Vorstandsmitglied der BGNZWO, weist auf den relativ grossen Anteil von 1,5- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen hin. Man habe damit den Entwicklungen der Demografie (starke Zunahme der 1- und 2-Personen-Haushalte) Rechnung getragen. So erreiche man in jedem Gebäude einerseits eine gute Durchmischung von Familien- und Kleinhaushalten und andererseits eine dichte Belegung.

Dieser Ersatzneubau befindet sich an einer ruhigen, aber durch den öV gut erschlossenen Lage. Die Netto-Mietpreisspanne bleibt trotz Bauteuerung dank dem Bau auf genossenschaftseigenem Land mit zwischen 1110 (1,5-Zimmer-Wohnung) und 2560 Franken (5,5-Zimmer-Wohnung mit 121 Quadratmetern) günstig. Auch ist keine Wohnung Mietzins-subventioniert.

Energieversorgung: Zukunft inklusive
Die Siedlung Zwischenbächen versorgt sich selber (ZEV) mit Strom, den die Solarpanels – weil sie senkrecht installiert sind – hauptsächlich zu Hauptverbrauchszeiten morgens und abends liefern. Auch ist – für den Fall, dass die Panels mehr Strom erzeugen, als in der Siedlung verbraucht wird – Platz für eine Speicherlösung reserviert.
Die Heizwärme wollte die Genossenschaft ursprünglich mit einem Erdsondenfeld gewinnen. Sie hatte dafür bereits die Baugenehmigung. Kurz vor Baubeginn bot aber ewz an, die Siedlung mit Fernwärme zu erschliessen. Dies war auch im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der BGNZWO. Weil sich der Ausbau des Fernwärmeverbunds Altstetten und Höngg (Niedertemperatur) aber verzögerte, musste als Zwischenlösung der Anschluss an den Verbund des nahegelegenen Schulhauses Buchleren (Hochtemperatur) realisiert werden. Da die BGNZWO die Anschlüsse nun für beide Temperaturen ausgelegt hat, wird sie in etwa zweieinhalb Jahren einfach den Schalter umlegen können, wie sich Kresh Peci, Vorsitzender der Baukommission, ausdrückte.

 

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